Erster Spatenstich im Baugebiet St. Anton in Arnach ist erfolgt
Arnach – Gemeinsam mit Ortsvorsteher Michael Raunecker und Karl-Josef Fassnacht vom Ingenieur Büro „Fassnacht Ingenieure“ sowie Mitglieder des Ortschaftsrates, Stadtbauamt und Ausführungsfirma Strabag wurden bei einem Spatenstich die Erschließungsarbeiten für das neue Baugebiet St. Anton offiziell aufgenommen.
Bürgermeisterin Alexandra Scherer ergriff als erste das Wort. Sie fasste die Eckdaten des zukünftigen Baugebietes kurz zusammen. Auf der Fläche von ca 2,5 ha werden 26 Bauplätze erschlossen, die mit den Haustypen Einzelhaus, Doppelhaus oder Einzelhaus sowie ein Grundstück für das eine mehrgeschossige Bauweise vorgesehen ist.
Die Planung der Erschließung erfolgte durch das Ingenieurbüro Fassnacht, die Auftragssumme von 1,876 Mio. € wurde am 20.03. durch den Gemeinderat an die Fa. Strabag vergeben. Anschließend an Die Erschliessung soll dann auch die Sanierung der Ratperoniusstraße erfolgen.
Das Besondere an dem Baugebiet wird sein, dass bis auf vier private Grundstücke alle Bauplätze eine Erdwärmebohrung zur Nutzung regenerativer Energien erhalten. „Damit gehen wir mit diesem Baugebiet neue und zeitgemäße Wege der Wärmeversorgung.“ Dies sei schon lange vor den Diskussionen über das GEG so geplant gewesen, die Stadt habe daher agiert anstatt zu reagieren.
Damit könnten die Nachfragen von im positivsten Sinne hartnäckigen Bauinteressenten in Arnach nun endlich bedient werden. Auch wenn die Nachfrage nach Baugrundstücken aktuell eher verhalten sei, gehe man davon aus, dass die Plätze in Arnach begehrt seien. Der Quadratmeter-Preis für den Verkauf stehe noch nicht fest.
Der Arnacher Ortsvorsteher Michael Raunecker begann seine wie immer sehr launig verfasste Rede mit einem biblisch-anmutenden Satz: „Am Anfang war der Verzicht.“ Das sei der Ortschaft aber nicht schwer gefallen: „Wir verzichteten auf etwas, was wir nicht hatten, ähnlich einem Nichtraucher der auf den Blauen Dunst verzichtet.“ Denn mit dem Verzicht auf die Ausweisung eines Baugebietes erhielt über das Melap plus -Programmes die Ortschaft sehr wohl zusätzlichen Wohnraum.
Dennoch wurde in dieser Zeit fleißig mit Grundstückseigentümern verhandelt, als 2015 Melap abgeschlossen wurde, dauerte es noch bis 2017 bis der Grunderwerb realisiert werden konnte. Danach dauerte es noch weitere sechs Jahre bis es zur Umsetzung des Baugebietes kam. „Für uns in Arnach ist heute ein großer Tag der Freude, er ist von großer Bedeutung für die Entwicklung unserer Ortschaft über Jahre hinaus.“ Er dankte den Planern, politisch Verantwortlichen und den Firmen und deren Mitarbeitern, die ab jetzt Vollgas geben können.
Karl Josef Fassnacht fügte zu den Informationen von Bürgermeisterin und Ortsvorsteher noch einige technische Informationen hinzu: Das Schmutzwasser wird in einem Trennsystem entsorgt, es wird in einem eigenen Leitungssystem, das 855 lfd. Meter mit einem Durchmesser von 160 bis 200 mm umfasst. Regenwasser wird in Leitungen von 515 lfd. Meter mit einem Durchmesser von 300-800mm abgeleitet, zuvor aber in einem Stauraumkanal auf 35l pro Sekunde“. Die Bauzeit der Erschließung wir von Juni bis Frühjahr 2024 dauern.
Dunkle Wolken brauten sich an diesem Nachmittag über Arnach zusammen, deswegen war für den eigentlichen Spatenstich ein wenig Eile angesagt. Doch dank Familie Grad konnte das bei solchen Anlässen obligatorische Fest in den Räumen der Gärtnerei im Trockenen gefeiert werden.
Dunkle Wolken hängen aber auch bundesweit über vielen Baugebieten, die nach dem beschleunigten Verfahren ausgewiesen worden waren. Denn dieser Paragraph soll nach einer Klage des BUND und dem Willen des Verfassungsgerichtes wieder einkassiert werden.