Mary Poppins bezaubert alle
Bad Waldsee/Bad Wurzach – Am Freitag brachte Gleis 1, die Tanzschule von Simone Ebenhoch am Bad Waldseer Bahnhof, ein reizendes Ballett ins Kurhaus nach Bad Wurzach: Mary Poppins.
Vor voll besetztem Haus begeisterten die kindlichen und erwachsenen Tänzer mit eindrucksvollem und ausdrucksstarkem Tanz das Publikum. Immer wieder gab es Szenenapplaus.
Mary Poppins ist die Hauptfigur in den Romanen der australischen Schriftstellerin P.L. Travers. Die englische Ausgabe erschien erstmals 1934 in London, nach Deutschland kamen die Romane 1952.
Der Inhalt ist schnell erzählt. Im London der 1910er Jahre lebt Familie Banks. Herr und Frau Banks sind sehr verzweifelt, weil sie kein Kindermädchen für ihre beiden Kinder Jane und Michael haben. Da taucht Mary Poppins auf. Die Kinder erleben mit Mary und ihrem Bert ganz wunderbare Abenteuer.
Simone Ebenhoch hat die Geschichte in zauberhafte einzelne Tanzszenen zusammengefasst. Mal tauchen die beiden Kinder mit Mary und Bert in Straßenmalereien, mal tanzen sie mit Flamingos und Rehen in einer fabelhaften Welt und verbringen ein Picknick mit quirligen Pinguinen. Gelandet auf den Dächern von London, tanzen sie mit den Kaminfegern in die aufregende Nacht.
Die Umsetzung der fantastischen Welten gelang Simone Ebenhoch mit phantasievollen Kostümen und einer großen Schar tanzender Kinder. Mal wirbelten die Kinder als Harlekine, Spielkarten und Aufziehfiguren verkleidet über die Bühne, im nächsten Bild trat eine Schar mit glitzerndem Lametta an den Kostümen auf. Mit gepunkteten Tütüs stellten sie Rehe dar, brachten im Pinguin-Frack die Leckereien zum magischen Picknick.
Simone Ebenhoch erzählte, dass sie mit den Planungen für das Ballett schon vor einem Jahr anfing. Mit den Proben startete sie im Januar. Von ihr stammt die Choreografie, die Ideen für Kostüme, Bühnenbild und die Musikzusammenstellung. Natürlich geht das ganze nicht ohne eine große Zahl von Helfern hinter der Bühne wie zum Beispiel Oliver Geray für die technische Umsetzung des Bühnenbildes, Paul Amschlinger für den Schnitt der Musik, Johannes Knoll für Licht und Ton.
Am Ende der Vorstellung versammelten sich alle Darsteller auf der Bühne. Und die war fast zu klein, denn 150 kleine und große Tänzer im Alter von vier bis fünfzig Jahren drängten sich zum Schluss „on Stage“ und nahmen den begeisterten Applaus des Publikums entgegen.